Stellungnahme des Gleichstellungsbüros der Goethe-Universität

Frankfurt,  16.12.2017
Das Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität arbeitet seit Jahren sehr engagiert dafür, Chancenungleichheit und Diskriminierung an der Universität möglichst keinen Raum zu geben und Personen zu unterstützen, die von Diskriminierung betroffen sind. Dazu hat die Universität u.a. in ihrem Hochschulentwicklungsplan viele Initiativen vorgesehen, wie z.B. die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle für Studierende. Es ist dem Gleichstellungsbüro ein zentrales Anliegen, auf persönliche und strukturelle Diskriminierung an Hochschulen aufmerksam zu machen und gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden zu diskutieren, wie ihr entgegen gewirkt werden kann.
Vor diesem Hintergrund mussten wir bestürzt wahrnehmen, dass in einer Medienveröffentlichung der Eindruck entstanden ist, dass sich das Gleichstellungsbüro als Veranstalterin des Workshops „Rassistisch? – Ich doch nicht! Rassismuskritische Sensibilisierung im Hochschulkontext“ von den beiden Referenten aufgrund einer Pressemitteilung der „Jungen Alternative“ distanziert habe. Dies war zu keinem Zeitpunkt der Fall und wir bedauern sehr, diesem Eindruck nicht noch stärker entgegen gewirkt zu haben! Der Versuch des Gleichstellungsbüros, sich in einem Artikel der FR deutlich zu positionieren, hat leider auch nicht die nötige Klarheit vermitteln können. Auf eine erneute Stellungnahme gegenüber der Presse haben wir verzichtet, um weiteren Profilierungsversuchen der „Jungen Alternative“ keinen Raum zu geben.
Wie bereits am 14.12.2017 im Senat der Goethe-Universität, verurteilen wir auf das Schärfste die Absicht rechtspopulistischer Akteur_innen, durch unwahre Behauptungen die Arbeit der Sensibilisierung für Rassismus im Hochschulkontext zu beschädigen! Die von dem studentischen Mitglied der „Jungen Alternative“ dargestellten Sätze sind in dem Workshop zu keiner Zeit gefallen. Wie schon in der Stellungnahme der Universität vom 15.12.2017 klargestellt, steht die Tatsache, dass die Zusammenarbeit mit den Referenten des Workshops beendet wurde, in keinerlei zeitlichem und kausalem Kontext mit der Pressemitteilung der „Jungen Alternative“ oder mit der daraufhin erfolgten Medien-Berichterstattung über den Workshop. Die Entscheidung hatte einen organisatorischen Hintergrund und wurde mit glokal e.V. bereits in einem ausführlichen Feedbackgespräch eine Woche vor den Medienberichten besprochen. Der entstandene Eindruck einer inhaltlichen Distanzierung von den Referenten ist grundlegend falsch. Besonders bitten wir beide Workshop-Referenten um Entschuldigung, dass wir keinen guten Weg gefunden haben, dies klar und deutlich öffentlich zum Ausdruck zu bringen.
Im Einklang mit der Hochschulleitung und gestärkt durch die kritische Unterstützung vieler Hochschulangehörigen werden wir als Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität unsere rassismuskritische Arbeit fortsetzen und intensivieren. Wir hoffen, dass wir das verlorene Vertrauen der Universitätsangehörigen, die sich rechtspopulistischen Angriffen entgegen stellen, durch unsere weitere Arbeit wieder gewinnen können.