(De-)koloniale Bilderwelten mit den Künstler_innen Rajkamal Kahlon, Isaiah Lopaz und Lena Ziyal

„Ist die beste Subversion nicht die, Codes zu entstellen statt sie zu zerstören?“ (Roland Barthes)
 
Im Rahmen des Projektes (De-)koloniale Bilderwelten (zum Projekt) haben wir die internationalen Künstler_innen Rajkamal Kahlon, Isaiah Lopaz und Lena Ziyal  dazu eingeladen, aus ihrer jeweiligen künstlerischen Perspektive globale Ungerechtigkeit in einer diskriminierungssensiblen Art und Weise kreativ zu übersetzen. Daraus sind Plakate kreiert worden, die Menschen zum (politischen) Handeln anregen.
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Ausgangspunkt ist die anhaltende Diskussion in der entwicklungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit und Spendenwerbung, die von Seiten rassismuskritischer Akteur_innen schon seit langen kritisiert wird. In Darstellungen globaler Ungerechtigkeit greift die entwicklungspolitische Spendenwerbung in den meisten Fällen auf diskriminierende und rassistische Bilder zurück. Hilfe scheint häufig die einzige Beziehung zwischen Globalem Norden und Globalem Süden, während Ausbeutungsverhältnisse sowie strukturelle Ursachen für Armut und Wohlstand keinen Eingang in die entwicklungspolitische Bildpolitik finden.
 
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ISD Bund und glokal haben in den letzten Jahren eine Vielzahl von Workshops durchgeführt, in denen wir die Spendenplakate und andere entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit analysiert und dekonstruiert haben.
Mit dem Projekt (De-)koloniale Bilderwelten sind wir nun mit den einmaligen künstlerischen Arbeiten von Rajkamal Kahlon, Isaiah Lopaz und Lena Ziyal einen Schritt weiter gegangen. Die im öffentlichen Raum gezeigten Bilder funktionieren quasi als Gegenentwurf zu den in der Vor- und Weihnachtszeit massiv präsenten problematischen Spendenplakaten und hängen nun bis zum Montag, den 9. Januar 2017 rund um den Moritzplatz in Berlin Kreuzberg. Die drei Plakate sind an folgenden Straßen ausgestellt:
– Moritzplatz/Oranienstr.
– Oranienstr. 138/Lohbeckstr. bei der Shell Tankstelle
– Oranienstr. 153/2. STO
Wir laden Euch herzlich ein, euch die einzigartigen Exponate anzuschauen!Darüber hinaus wird es eine umfassende Onlinepublikation zu dieser Thematik, unserer Arbeit und den künstlerischen Perspektiven im Frühjahr 2017 herausgegeben. Mehr Infos hierzu werden bald folgen!
Schaut Euch auch die folgenden Beiträge an, die im Zusammenhang mit unserem Projekt (De-)koloniale Bilderwelten anregende Einblicke schaffen:
Das Video White Charity
Interview mit Grada Kilomba über die Verknüpfungen zwischen Bildrepräsentation und Rassismus in Europa
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