Aufruf zum 5. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt

Das Komitee für ein afrikanisches Denkmal in Berlin (KADIB) veranstaltet am 26.2.2011 den 5. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt in Berlin.
Dieser Gedenkmarsch wurde vom Komitee für die Einrichtung eines afrikanischen
Denkmals in Berlin (KADIB) ins Leben gerufen, um der Forderung nach Anerkennung der Verbrechen gegen Schwarze Menschen und Menschen afrikanischer Herkunft Nachdruck zu verleihen.
Das Ende der Kongokonferenz (15. Nov. 1884 – 26. Feb. 1885), auch Berliner Konferenz genannt, auf der Afrika von blutrünstigen Kolonialmächten willkürlich aufgeteilt wurde, haben wir als Datum für diesen Gedenktag ausgewählt. Um unserer Forderung nach Gerechtigkeit für Menschen afrikanischer Herkunft Nachdruck zu verleihen, wollen wir jährlich der Opfer der kolonialen Barbarei gedenken.
Völkermorde, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Zwangsarbeit, kulturelle Genozide, politische und ökonomische Ausbeutung und Unterdrückung sind die verheerenden Folgen des Kolonialismus. Völker wie das Sahrauische Volk leiden noch heute unter den Folgen des Kolonialismus, und der afrikanische Kontinent wird nach wie vor weiter unterdrückt.
Mehr als 30 Millionen Afrikaner wurden Opfer dieser Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.
Die von Deutschland begangenen Genozide in Afrika (gegen die Hereros in Namibia und Maji-Maji in Tansania) warten immer noch auf offizielle Anerkennung.
Hunderttausende Menschen afrikanischer Herkunft sind auf Seiten der Alliierten für die Befreiung Deutschlands vom Naziregime im zweiten Weltkrieg gefallen. Tausende Schwarze Deutsche wurden von den Nazis zwangssterilisiert oder in den
Konzentrationslagern umgebracht.
Trotz internationaler Verpflichtung (Durbaner UNO Erklärung) gibt es in Berlin
immer noch keine Gedenkstätte für die afrikanischen Opfer von Sklaverei, Sklavenhandel, Kolonisierung und Naziverbrechen und es sind bis bis heute nur wenige Schritte zur
Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte unternommen worden: In Deutschland
tragen heute noch Straßen die Namen von Kolonialverbrechern, und
Sklavenhändler werden in einigen deutschen Städten geehrt (Hamburg).
Anlässlich der Kampagne „125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz“ im letzten Jahr haben hunderte Menschen an der Veranstaltung teilgenommen. Dieses Jahr ist das 5. Jubiläum des Gedenkmarsches, und wir appellieren an alle, uns zu unterstützen, damit der Gedenkmarsch sich in Deutschland etabliert.
Familie und Kinder sind besonders gewünscht: unsere Kinder müssen für den Kampf vorbereitet werden.
Gedenkmarsch: 26.2.2011, Treffpunkt: 11:00 Uhr, Wilhelmstr. 92 , 10117 Berlin
Unsere Marschstrecke ist wie folgt geplant: Kranzniederlegung an der Gedenktafel der Aufteilung Afrikas an der Wilhelmstr. 92 danach Marsch bis Neue Wache (Unter den Linden). Ende der Veranstaltung: ca. 15:00 Uhr
Der Aufruf als PDF – aufruf-gedenkmarsch-am-26feb2011.pdf