Sie war Schwester und Freundin, Lebensgefährtin, Mutter. Sie war Fotografin, Aktivistin und Inspiration der Schwarzen Bewegung in Deutschland. Nzitu Mawakha war eine besondere Frau. Doch ist sie plötzlich, völlig unerwartet und viel zu früh von uns gegangen.
Die Poetin May Ayim schrieb:
„Es gibt keine richtigen und keine falschen Worte für etwas das unaussprechlich ist. Es gibt kein richtiges und falsches Verhalten für das was unbegreiflich bleibt.“ Doch es ist wahr:
Nzitu Mawakha, die Fotografin des bewegenden Bildbandes und Ausstellung „Daima. Images of Women of Colour in Germany“. Am 8. August ist sie im Alter von 41 Jahren gestorben.
In Arusha, Tansania geboren und in Köln aufgewachsen, war ihre letzte Station Berlin, wo sie mit ihrem Lebensgefährten Asad Schwarz-Msesilamba und ihrer gemeinsamen 12-Jährigen Tochter Wamilika lebte. Mit ihrer fotografischen Arbeit hat das langjährige Mitglied der ISD Geschichten erzählt. In den letzten 20 Jahren war sie an verschiedenen künstlerischen Projekten beteiligt – unter anderem als Assistentin der Theaterfotografin Mara Eggert am Schauspielhaus Hannover und als Fotografin für die Ausstellung „Superficial – Fragile Terrains in Glass“. Als Teamfotografin tourte siebundesweit für die ISD-Ausstellung „Homestory Deutschland“.
Viele Menschen haben Geschichten über ihre Begegnung mit Nzitu Mawakha zu erzählen:
Asads und „Nzitu’s Kitchen where Afro-Deutsche Magic was performed on a regular basis…“, beschreibt es ein Communitymitglied. Ihre Wohnung war für viele in der Community ein Zuhause, ein Ort um Kraft zu sammeln. Sie hatte die Fähigkeit das Schweigen oder die fehlenden Worte anderer zu verstehen und zwischen den Zeilen zu lesen. Als verständnisvolle Mediatorin schlichtete sie so manchen Konflikt.
„…It is you welcoming me. You standing in front of me – smiling. Your arms are open wide. The moment right before you would hug me…“, beschreibt es so bezeichnend ein anderes Communitymitglied.
Nzitu Mawakha war ein unvergleichliches Vorbild an Liebe, Güte und Engagement wie es nur wenige gibt und ein zentraler Anker der Schwarzen Community in Deutschland wie kaum eine andere. Mit ihrem Empathie, ihrer aufbauenden, bejahenden Art und ihrer Gabe, Vertrauen, Zugehörigkeit und Anerkennung zu vermitteln und ein Auge für die Bedürfnisse und Gefühle vieler Brüder und Schwestern zu haben – wird sie unvergessen bleiben.
Nzitu Mawakha hinterlässt ihre trauernde Familie, enge Freunde und viele Mitglieder der Community, die sie kannten und schätzen. Zurück bleiben Erinnerungen an einer herausragenden Persönlichkeit. Ihr Bildband „Daima“, eine einzigartige Sammlung ausgewählter Schwarz-Weiß-Portraits mehrerer Schwarzer Frauen in Deutschland, zeigt das Vertrauen, mit dem Fotografierten Nzitu Mawakha begegneten.
Unsere Herzen sind schwer, liebe Nzitu.
Doch wir vertrauen darauf, dass es Dir dort, wo Du jetzt bist – gut geht. Danke für die Zeit und das Lachen, das Du uns geschenkt hast. Thank you for welcoming us into your life. For being such a loving, caring and warm person. Your giving was overwhelming and empowering. Thank you for all these wonderful memories and lessons. Wir werden sie in Zukunft in uns tragen.
So winken und lachen wir Dir zu und erinnern uns an Dich – in Liebe. Für uns bist Du da, wenn wir uns mit Dir im Stillen unterhalten. Wie May Ayim es schrieb „einen Moment lang lachen und tanzen, weil wir wissen, dass Deine Ideen und Worte und Pläne weitertragen werden.“
Du wirst immer Teil unserer Community sein.
Asante sana
Die Mitglieder des Vorstandes und Beirats der ISD