In einem Beitrag des ZDF Magazins „Menschen“ kommen Vertreter der ISD zu Ihren Erfahrungen mit Alltagsrassismus in Deutschland zu Wort. Das Video dazu hier.
Jonas Berhe, der mit fünf Jahren nach Deutschland kam, erlebt dies immer wieder. „Es sind zwei Formen von Rassismus“, erzählt der gebürtige Eritrer. „Die eine, bei der ich ganz bewusst wegen meiner Hautfarbe beleidigt wurde. Die andere Form ist jene, die ganz subtil in Alltagssituationen passiert“. Und das heißt für den 37-Jährigen: viele Absagen bei der Wohnungssuche, keinen Einlass in Discotheken sowie häufig grundlose Polizei-Kontrollen an Flughäfen oder Bahnhöfen.
Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD)
Fremde im eigenen Land
Ein weiteres wichtiges Anliegen der ISD ist es, sich für die Rechte ihrer Mitglieder stark zu machen. So hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz im vergangenen Oktober deutlich gemacht, dass die Praxis der Polizei, Menschen nur aufgrund von Äußerlichkeiten wie der Hautfarbe zu kontrollieren, nicht mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes vereinbar ist. Um dies langfristig einzudämmen, haben die ISD und das Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung (BUG) in den vergangenen zwei Monaten eine Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingebracht. Sie fordern, das Bundespolizeigesetz zu überarbeiten und möchten das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz angepasst wissen.
Ausstellungsreihe „Schwarze Biografien“
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 24. Februar in Nürnberg und vom 15. März bis 7. April in Hamburg.
Gekürzter Text von Jan-Manuel Müller, erschienen auf ZDF.de