KomPAD
Das Kompetenznetzwerk Anti-Schwarzer Rassismus (KomPAD*) ist eine Bildungs- und Beratungs- einrichtung mit dem Schwerpunkt auf Anti-Schwarzen Rassismus (ASR), Empowerment und Dis- kriminierungsprävention. Das Netzwerk besteht aus Each One Teach One e.V. (EOTO), Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland e.V. (ZAGD) und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. (ISD).
Kontakt: info@kompad.de
*PAD steht für People of African Descent (Menschen Afrikanischer Herkunft)
ANTI-SCHWARZER RASSISMUS & BILDUNG
Die Fachsymposien sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. (ISD), dem Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland e.V. (ZAGD) und Each One Teach One e.V. (EOTO) im Rahmen des Kompetenznetzwerks Anti-Schwarzer Rassismus (KomPAD).
Die Fachsymposien bringen ein interdisziplinäres Netzwerk Schwarzer Expert*innen, Praktiker*in- nen und Aktivist*innen zusammen. Ziel ist es, kurz-, mittel- und langfristig fundierte Grundlagen für die weitere Arbeit und den weiteren Austausch zu ASR in der Bildung zu erarbeiten, um zu nach- haltigen Veränderungen beizutragen.
FACHSYMPOSIUM 2022
Das erste Fachsymposium fand am 03. September 2022 von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr online statt und richtete sich an alle Interessierten aus schulischer und au- ßerschulischer Bildung sowie darüber hinaus.
Schwarze Menschen / Menschen afrikanischer Herkunft und Afrodiasporische Menschen leben bereits seit Jahrhunderten im heutigen Deutschland. Doch ins- besondere aufgrund fehlender Daten im Sinne quantitativer Erhebungen und nur unzureichender qualitativer Forschung und Aufarbeitung zur Geschichte, Lebensrealitäten und Diskriminierung von Menschen Afrikanischer Herkunft bleiben Schwarze Menschen in Deutschland noch immer strukturell nahezu unsichtbar. Ihre Lebenserfahrungen, die unter anderem durch Anti-Schwarzen- Rassismus (ASR) und Mehrfachdiskriminierungen (Intersektionalität) gekenn- zeichnet sind, werden bis dato weder gesamtgesellschaftlich noch im öffentlichen Sektor ausreichend anerkannt oder gar benannt.
Das zeigt sich beispielsweise im Bildungssektor. Die Erfahrungen Schwarzer Schüler*innen, Student*innen und Pädagog*innen und die damit verbundenen Effekte sind oft unbekannt oder finden keine Beachtung, da sie strukturell nicht greifbar scheinen. Doch Anti-Schwarzer Rassismus ist sowohl bei Lernenden als auch bei Lehrenden Alltag und kann sich in schlechteren Schulempfehlungen, rassistischen Praktikumserfahrungen, schlechteren Noten, kollegialem Aus- schluss, verschobenen Verantwortungsbereichen, Exotisierung und vielem mehr äußern.
Im Rahmen des ersten Fachsymposiums wurde sich, nach einem erneuten Blick auf bildungsbezogene Ergebnisse des Afrozensus, in zwei Haupt-Themen- blöcken den Erfahrungen und Forderungen Schwarzer Schüler*innen sowie schulischer und außerschulischer Pädagog*innen gewidmet. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gäst*innen wurden neben kurzen Inputs zu verschiedenen Fragestellungen und themenbezogenen Spoken Word Beiträgen, diskutiert und in den Austausch getreten, um im Anschluss weitere Ziele abzustecken und sich zu vernetzen.
FACHSYMPOSIUM 2023
Am 17. Juni 2023 fand von 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr das 2. Fachsymposium online statt. Die Veranstaltung richtete sich diesmal an alle angehenden und praktizie- renden Schwarzen, Afrikanischen und Afrodiasporischen (pädagogischen) Fach- kräfte der verschiedenen Bildungsabschnitte, wie z.B. frühe Bildung, schulische Bildung, Hochschul- und Berufsbildung und außerschulische Bildung.
Während im letzten Jahr neben bekannteren vor allem unbenannte und unbeachtete Erfahrungen Schwarzer Schüler*innen, Student*innen und Pädagog*innen im Bildungssystem zentriert wurden, lag der Fokus des Fach- symposiums 2023 auf Fachkräfte-Wohlsein und Vernetzung. Effekte und Forderungen, die im Rahmen der Podien und Vorträge genannt wurden, zeigten immer wieder auf, wie viel Verantwortung Schwarze (pädagogische) Fachkräfte für das Wohlsein Schwarzer und anderer marginalisierter Schü- ler*innen übernehmen. Im Rahmen des zweiten Fachsymposiums zu Bildung und Anti-Schwarzem Rassismus wurde mit einem kurzen Impuls zum Wohl- befinden (pädagogischer) Fachkräfte in verschiedenen Bildungsabschnitten begonnen. In mehreren “Empowerment-Laboren” (LABs) wurden anschließend auf verschiedene Arten Strategien und Tools erarbeitet, die uns als Fachkräfte empowern. Gemeinsam zielten wir darauf ab Antworten auf Fragen wie “Was brauchen wir als (angehende) Fachkräfte, um gesund und selbstermächtigt (empowert) die Strukturen, in denen wir arbeiten, für uns mitzugestalten?” oder “Wie gehen wir mit dem Anti-Schwarzen Rassismus um, der uns selbst bei der Arbeit widerfährt?” finden.
Im Rahmen der UN-Dekade für Menschen Afrikanischer Herkunft richtete sich dieses Fachsymposium spezifisch an Menschen Afrikanischer Herkunft (PAD)/ Schwarze Menschen / Afrikaner*innen / Afrodiasporische Menschen.